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Storno 
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Kabarett mit Harald Funke, Jochen Rüther und Thomas Philipzen

 

  • „Storno“ lässt das Publikum im Festzelt der Bauernschützen toben


    DrensteinfurtCem Özdemir als oberster „Hänfling“ nach der Cannabis-Freigabe und ein Altkanzler Schröder, der Putin rektal quer sitzt: Mit der mehr als zweistündigen „Sonderinventur“ begeisterte „Storno“ das Publikum im Festzelt. Das Trio hatte den Auftakt zum Bauernschützenfest gestaltet.

    Mittwoch, 12.05.2022, 20:00 Uhr
    Cem Özdemir als oberster „Hänfling“ nach der Cannabis-Freigabe, ein Altkanzler Schröder, der Putin rektal quer sitzt und ein ehemaliger Chef der Glaubenskongregation namens Kardinal Ratzinger, der wegen seiner dubiosen Rolle beim Missbrauchsskandals in Beugehaft gut aufgehoben wäre: Das waren nur drei Pointen aus einer mehr als zweistündigen „Sonderinventur“ von „Storno“, zu deren Begutachtung am Mittwochabend mehr als 400 Fans der Münsteraner der Einladung des Drensteinfurter Bauernschützenvereins St. Michael ins Festzelt am Schloss gefolgt waren.

    Funke, Rüther und Philipzen benötigen keine Begrüßung durch einen Offiziellen, sondern gingen gleich in die Vollen. Ihr erstes Opfer war Bürgermeister Carsten Grawunder nebst Gattin, den die drei eher für den Pastor hielten und beide Ämter in einer Person vereint vermuteten. Dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit ihrem Amt fremdelt, die den überfallenen Ukrainern erst mit 5000 Helmen unter die Arme greifen wollte, ist kein Geheimnis. Wie wär‘s da mit derselben Zahl an Lastenfahrrädern?

    Die schärfste deutsche Waffe

    Die schärfste deutsche Waffe ist allerdings auch weiblich und Mitglied der Ampel-Bundestagsmehrheit: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die selbst Wladimir Putin an einem großen Besuchertisch das Fürchten lehrt, wie Harald Funke in einer kleinen Bühnenshow eindrucksvoll vorführte. Und Jochen reimte nach einer bekannten Redensart „Am Tische eines Mannes, erkennt man seinen Jo . . .“

    Da kamen die CDU und ihr neuer Chef Friedrich Merz vergleichsweise gut weg, wobei Philipzen bekannte, doch lieber den Markus als Kanzlerkandidaten gesehen zu haben. Aber nicht den Söder, sondern den Lanz, den ersten „batteriebetriebenen Moderator“, der auch nach einem Atomschlag noch weiterläuft. Überraschend die Storno-Prognose für den Ausgang der NRW-Landtagswahl am Sonntag: eine große Koalition, „Wüstenrot“.

    Dass Corona erst nach 35 Minuten an die Reihe kam, ließ dann Funke zur Höchstform auflaufen und einen formvollendeten Auftritt als Flamenco-Tänzer auf die Bretter legen, der selbst Philipzen als irrwitzigen Derwisch staunen ließ. Das Zelt tobte.

    Latein sprechender Oberhirte

    Mit der Bemerkung „In Ihrem Verein ist zurzeit die Hölle los“, trat Jochen Rüther dem früheren Messdiener Philipzen hörbar schmerzhaft auf die Füße, der sich seinerseits in die Rolle als Latein sprechender Oberhirte flüchtete und die beiden aufmüpfigen Vertreter des Kirchenvolks salbungsvoll in ebenso gregorianischer Gesangsform auf Deutsch antworten ließ.

    Wenig schmeichelhaft, dass die Deutschen während des ersten Lockdowns Klopapier hamsterten, Alkohol konsumierten und Sexspielzeug orderten. Rüthers Verbalschluss muss hier unterschlagen werden, weil nicht jugendfrei.

    Zu guter Letzt kam doch noch die Hochkultur zum Zuge, für die Jochen Rüther in die Rolle der rachsüchtigen Medea schlüpfte, die Thomas Philipzen als abtrünniger Ehemann Iason sowie Harald Funke als Sohn meucheln wollte. Und wieder tobte das Publikum.