17.00 Uhr Festgottesdienst in der St. Regina Kirche musikalisch unterstützt vom MGV Drensteinfurt.
18.30 Uhr Parade mit den Gastvereinen und den Spielmannszügen aus Drensteinfurt und Rinkerode. Anschließend Zapfenstreich auf
Haus Steinfurt mit Jagdhornbläsern.
Ab 20.00 Uhr fand ein sehr gut besuchter Festball mit der Tanz- und Stimmungsband „Just Now“ statt. Gefeiert wurde
bis in den frühen Morgenstunden.
Der Frühschoppen am Sonntagmorgen mit Ehrungen, Orden, Festredner René Krämer und der Stimmungsband „Ski & Bob Express“
aus Ascheberg beendete ein gelungenes Schützenfest.
Festausklang der Bauernschützen
von Mechthild Wiesrecker - WA
Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren fand das Antreten der Schützen auf dem Marktplatz und nicht vor der Alten Post statt. Rund 70 Schützen waren gekommen, um sich von Oberst Bernhard Fögeling, Hauptmann Benedikt Schlüter und Spieß Ludger Niesmann inspizieren zu lassen. Dabei kamen einige Schützen um die obligatorischen Liegestütze nicht herum.
Anschließend zogen Schützen und Uniformierte, begleitet vom Spielmannszug Grün-Weiß zur Gaststätte La Piccola, um dort das noch amtierende Königspaar Gerd und Susanne Schulze-Natorp abzuholen.
Dichtes Gedränge an der Vogelstange
Nach der Kranzniederlegung am Kriegerehrenmal eröffnete der König im Schlosspark mit dem ersten Schuss die Suche nach einem Nachfolger. Bald herrschte dichtes Gedränge an der Vogelstange, jeder wollte die Insignien für sich gewinnen. Das Zepter fiel schon mit dem 21. Schuss durch Jan Schemmelmann, mit dem 120. Schuss ging der Apfel durch Alexander von Looz zu Boden, das Fass schoss Norbert Fögeling mit dem 173. Schuss und die Krone sicherte sich Hendrik Thissen mit dem 188. Schuss.
Bis es dann ernst unter der Vogelstange wurde, verging eine Zeit. Mittlerweile hatte sich auch der Platz im Schlosspark sehr gut gefüllt. Am Ende lieferten sich Matthias Suntrup und Ralf Schulze Natorp ein spannendes Duell, das Letzterer um 22.27 Uhr mit dem 444. Schuss für sich entschied. Unter großem Jubel von Kameraden und Besuchern trugen die Adjutanten den neuen König Ralf Schulze-Natorp zum Festzelt, wo er sich mit seiner Königin Kerstin Kucharsky ausgiebig feiern ließ und auch die königlichen Insignien übergeben wurden.
Der Samstag begann mit dem Festgottesdienst in der St.-Regina-Kirche, der vom MGV Drensteinfurt musikalisch begleitet wurde. Anschließend zogen Bauernschützen und Gastvereine begleitet vom Spielmannszug Drensteinfurt und Rinkerode durch die Stadt. Vor der Alten Post fand die Parade statt, die die zahlreichen Besucher freudig mitverfolgten.
Beim Zapfenstreich auf Haus Steinfurt bot das Königspaar samt Hofstaat auf der Treppe vor dem Schloss ein imposantes Bild. Beide Spielmannszüge komplettierten den Anblick und sorgten gemeinsam mit den Jagdhornbläsern für einen passenden musikalischen Rahmen.
Beim gut besuchten Festball mit der Tanz- und Stimmungsband „Just Now“ feierten Schützen und Gäste im Festzelt bis in die frühen Morgenstunden.
Der Frühschoppen am Sonntagmorgen mit Ehrungen, Orden, Festredner René Krämer und der Stimmungsband „Ski & Bob Express“ aus Ascheberg beendete ein gelungenes Schützenfest.
Spannend bis zuletzt....
Nach einem spannenden Wettkampf an der Vogelstange und einem gelungenen Ballabend im Schlosspark feierten die Bauernschützen am Sonntagmorgen beim traditionellen Frühschoppen den Festausklang.
von Dietmar Jeschke - WN
Vorsitzender Günter Hörsken brauchte nach langer Nacht zum Auftakt des Frühschoppens der Bauernschützen nicht viele Worte, um es auf den berühmten Punkt zu bringen: „Der Name ,Schulze Natorp‘ ist durchaus ein Begriff“, sagte er mit Blick auf seinen unmittelbaren Platznachbarn sowie auf die Tischreihe schräg gegenüber. Denn dort saßen nun einmal diejenigen, die im vergangenen Jahr das Sagen im Verein hatten – und auch im kommenden Jahr haben werden.
Nachdem sich Gerd Schulze Natorp 2022 zum Kaiser gekrönt hatte, hat Bruder Ralf nun am Freitag nachgezogen und sich nach einem packenden Zweikampf mit Matthias Suntrop zum neuen König des Schützenvereins St. Michael gekrönt. Und das, sagte Hörsken, durchaus „mit Ansage“: „Ralf hat letztes Jahr gesagt: Wenn Gerd das macht, dann mache ich es im nächsten Jahr“, so Hörsken.
Davon wollte der frisch gebackene König, der mit Mitregentin Kerstin Kucharsky den geselligen Ausklang des diesjährigen Festes am Sonntagvormittag im gut besuchten Zelt im Schlosspark genießen durfte, zwar nichts mehr wissen, aber: „Wenn Gerd das kann, kann ich das natürlich auch“, schmunzelte Ralf Schulze Natorp unter dem Beifall der zahlreichen Gäste und Ehrengäste.
Zu letzteren gehörten übrigens auch die „frisch gebackenen Jubilare“. Denn nachdem man sich in diesem Jahr das stattlich vergrößerte Festzelt mit dem Spielmannszug „Grün-Weiß“ anlässlich dessen 75-jährigen Bestehens im Zwei-Wochen-Abstand geteilt hatte, lag es nahe, so Hörsken, die Stimmungsgaranten auch beim Frühschoppen einmal besonders zu Wort kommen zu lassen.
Als er den entsprechenden Anruf mit der Bitte, doch die diesjährige Festrede zu übernehmen, erhalten hatte, hat Tambourmajor René Krämer nach eigenen Worten zunächst ein wenig geschluckt. „Denn das ist ja schon eine besondere Ehre“, sagte er – um gleich nachzuschieben, dass die Aufgabe ja laut Tradition eher was „für etwas ältere Menschen ist“. „Aber nach zwei Jahrzehnten in Grün-Weiß muss ich mich wohl damit abfinden, auch dazuzugehören“, meinte Krämer lachend.
Inhaltlich, so der Festredner, habe er sich intensiv darüber Gedanken gemacht, was denn wohl Schützen und Spielleute verbindet. Zum einen seien dies natürlich manche Anekdoten, die man gemeinsam – und vor einigen Jahrzehnten vor allem auf dem Hof Graute – erlebt habe. Zum anderen habe man es aktuell auf beiden Seiten mit den gleichen Problemen zu tun. „Jeder geht gerne feiern. Aber wenn es darum geht, sich einen Tag Urlaub zu nehmen, um danach auch aufzuräumen, heißt es oft ,nein danke‘“, sagte Krämer. Das Problem sei, dass sich eben immer weniger Menschen bereitfänden, nicht nur vom Vereinsleben zu profitieren, sondern sich auch aktiv dafür zu engagieren. Was den Spielmannszug betrifft, so sehe man sich dazu nicht nur in der Rolle eines „Dienstleisters“.
Um aber dem selbst gesteckten Anspruch als Stimmungsgarant gerecht zu werden, bedürfe es großen Engagements – und das nicht nur bei den regelmäßigen Proben. Denn für ein komplettes Schützenfest-Wochenende, so Krämer, gingen bei den Aktiven vielmehr ganz schnell vier komplette Tage drauf. „Das bedeutet schon große Einschnitte im Privatleben“, sagte der Tambourmajor, ohne dabei auf die berühmte Tränendrüse drücken zu wollen. Denn das, was man dafür erfahre, sei ebenso wertvoll wie die gelebte Gemeinschaft innerhalb des Musikzuges.
René Krämer erntete für seinen durchaus kritischen, aber überaus unterhaltsamen Beitrag nicht nur stehende Ovationen. Er durfte sich dazu anlässlich seines Geburtstages, der ihn an seinem persönlichen Ehrentag nicht vom „Redner-Engagement“ abgehalten hatte, auch ein ganz besonderes und dazu von den „Kollegen“ der Band „Ski- und Bob-Express“ musikalisch begleitetes Ständchen freuen. Dieses wurde sowohl von den eigenen Musiker-Kollegen als auch von den Abordnungen von MGV und Nachbarschützenvereinen stimmgewaltig begleitet.
Ehrungen
Im Rahmen des Frühschoppens standen für die Bauernschützen gleich zwei ganz besondere Ehrungen auf dem Programm.
Heinrich Gunnemann erhielt einen Orden für stattliche 70-jährige Vereinstreue. Und seit stolzen 60 Jahren ist Alfred Graf
von Looz Mitglied im Verein. Auf 25-jährige Zugehörigkeit können Theo Avermann, Ralf Beckamp, Heinz Fels, Heinz Gaßmöller
und Martin Hüttemann zurückblicken. Für ihr zehnjähriges Engagement bei den Fahnenoffizieren wurden Hendrik Thissen, Simon
Pferdekemper und Leon Mackenbrock geehrt. Für sein jahrelanges Engagement als Königsoffizier verlieh Vorsitzender Günter
Hörsken den Verdienstorden an Ralf Schulze Pellengahr. Orden gab es auch für die Insignienschützen. Jan Schemmelmann hatte
mit dem 21. Schuss das Zepter, Alexander von Looz mit dem 120. Schuss den Apfel, Norbert Fögeling mit dem 173. Schuss das
Fass und Hendrik Thissen mit dem 188. Schuss die Krone errungen. Als weiteren Höhepunkt verlieh Günter Hörsken schließlich
dem Regentenpaar, Ralf Schulze Natorp und Kerstin Kucharsky, den Königsorden.